Positives Hundetraining - Warum Leckerchen allein nicht reichen:
- Die Menschen-Trainerin für Hunde

- 2 days ago
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Menschen-Trainerin für Hunde: Konfliktmanagement statt Leckerlis

Wie verantwortliche Führung den sozialen Hund wirklich stärkt
Die meisten Anfragen, die in meiner Hundeschule eingehen, beginnen ähnlich: Hundehalter haben bereits drei, vier Hundeschulen durchlaufen – ohne Erfolg. Der Hund reagiert nicht zuverlässig, Probleme bestehen weiterhin, oft eskalieren sie sogar. Und die Frage, die ich immer wieder stelle, lautet:
Warum funktioniert all das nicht?
Die Antwort ist einfach – und unbequem: Weil die meisten konventionellen Hundeschulen nur auf positive Verstärkung setzen.
Leckerchen, Lob, Umleiten – alles fein, alles nett.
Doch genau hier liegt das Problem.
Hunde sind soziale Wesen – und soziale Wesen brauchen Führung
Hunde leben in sozialen Strukturen. Sie orientieren sich an klaren Regeln, Rückmeldungen und Grenzen. Konflikte sind dabei nicht nur normal, sondern essenziell für die Entwicklung sozialer Kompetenz. Wenn Konflikte konsequent vermieden werden, wenn der Hund ständig abgelenkt, umgelenkt oder belohnt wird, fehlt ihm eines: echte Orientierung und Verantwortung.
Die Folge: Unsicherheit, Frust, unklarer Platz in der Gruppe – und Menschen, die hilflos werden.
Ich trainiere Menschen, nicht Hunde
In meiner Arbeit geht es nicht darum, Hunde zu dressieren.
Ich bin Menschen-Trainerin für Hunde.
Mein Ziel:
den Menschen die Führungsfertigkeiten vermitteln, die der Hund braucht.
Das bedeutet:
Konflikte klar erkennen und konstruktiv managen
Grenzen setzen, ohne Dominanz oder Gewalt
Verantwortung übernehmen – für Verhalten, Sicherheit und Beziehung
Erst wenn der Mensch diese Fertigkeiten erlernt, kann der Hund soziale Orientierung und Stabilität erleben.
Warum konventionelle Hundeschulen oft scheitern
Die klassische Herangehensweise vieler Hundeschulen: ausschließlich positive Verstärkung, Kekse, Lob, Umleiten. Oft wird gesagt: „Gewaltfrei ist gleich hundefreundlich.“ Doch das ist ein Trugschluss.
Wenn der Hund Konflikte selbst austragen muss,
ohne Rückmeldung – Überforderung.
Wenn der Hund Grenzen testet, keine Konsequenzen erlebt – Unsicherheit.
Wenn Probleme sich wiederholen und Lösungen ausbleiben – Frust beim Hund und Halter.
Genau das erlebe ich immer wieder in meiner Praxis: Hundehalter, die verzweifelt sind, weil sie die sozialen und konfliktfähigen Bedürfnisse ihres Hundes nicht erfüllen konnten, trotz zahlreicher Leckerlis und positiver Verstärkung.
Pubertät und Grenztests: Kein Fehler, sondern natürliche Entwicklung
Besonders in der Pubertät, etwa ab 15–18 Monaten, eskalieren viele Probleme. Hunde testen Grenzen, suchen Orientierung, etablieren ihre Position in der sozialen Gruppe. Wer diese Phase nur „belohnt“ oder umgeht, beraubt den Hund einer entscheidenden Lern- und Orientierungsmöglichkeit.
Konflikte annehmen, klar kommunizieren, Verantwortung zeigen – das sind die Fähigkeiten, die wirklich führen, ohne Gewalt, aber mit Klarheit und Beziehung.
Führung ist Verantwortung – nicht Dominanz
Führung heißt nicht Macht ausüben.Führung heißt:
Verantwortlich sein Entscheidungen abnehmen
Orientierung geben
Verhalten sozial regulieren
Das ist der Unterschied zwischen einem Menschen, der seinen Hund wirklich versteht, und einem, der nur nett belohnt.
Wer Verantwortung übernimmt, vermittelt dem Hund Sicherheit, Struktur und soziale Kompetenz – und das ist der Kern eines erfolgreichen Zusammenlebens.
Ist ein Hund wirklich gut geführt, wenn er ständig belohnt wird – oder ist er nicht viel besser dran, wenn sein Mensch Konflikte aushält, Grenzen zeigt und Verantwortung übernimmt?




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