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Was wir für Hunde-Spass halten
ist oft hausgemachter Stress

In unserer modernen Welt haben wir den Hund neu erfunden – und zwar dressiert.

 

Seit über 100 Jahren, mit neuen Namen und hübschen Methoden,

aber im Kern immer noch: Dressur.

 

Dabei haben wir völlig vergessen, wie Hunde eigentlich von sich aus sind – in Marokko,

El Salvador oder in der Bretagne.

Da gibt es keine überdrehten Hunde, die in den Wald schießen,

um alles Mögliche zu „erleben“. Sie bleiben beim Menschen, schnüffeln

mal kurz beim Kollegen und gehen weiter.

 

Kein Drama, keine Party, keine Explosion.

 

Warum?

Weil diese Hunde keine Erinnerungen an Menschen tragen,

die sie hochgezogen, festgehalten, gestresst, oder durch Reize getrieben haben.

 

Weil sie nicht gelernt haben, dass „Aufdrehen“ erwartet wird.

Und hier bei uns?

Ein Hund, der ruhig neben seinem Menschen läuft, wird als „gebrochen“,

„traurig“ oder gar „verboten“ bezeichnet.

 

Während die, die durchdrehen, ins Wasser rasen und Kollegen aufmischen,

als „lebensfroh“ gefeiert werden.

Aber warum benehmen sich so viele Hunde so aufgedreht?

 

Ganz einfach: Sie haben von klein auf gelernt, dass hohe Energie, Stress

und Hürden dazugehören, um soziale Kontakte zu bekommen. Der Mensch war überfordert, hat mit Körperspannung, Stimme und Leine reagiert.

Das speichert der Hund. Und wenn dann ein anderer Hund kommt – zündet die Erinnerung. Dann muss Energie raus.

Doch Hunde wollen das nicht. Sie müssen, weil wir ihnen beigebracht haben, dass Erregung zu Begegnung gehört.

Dabei kann der Hund sich nicht einfach entscheiden, was „gut“ für ihn ist.

Er kann sich nur durch sein Rudel reflektieren. Fehlt diese ruhige Rückmeldung, übernimmt der Instinkt

 

– und das nennen wir dann „Spaß“ -

Wir haben gelernt, den Hund wie ein Kind zu behandeln – voller Wünsche,

Emotionen und Ideen.

 

Dabei möchte er vor allem eines:

ein ruhiger, verlässlicher Teil eines funktionierenden Sozialgefüges sein.

Ohne Reizüberflutung. Ohne Überforderung. Ohne Job, die Welt zu kontrollieren.

 

Stattdessen geben wir ihm Reize, Rollen, Verantwortung – und wundern uns

über die Folgen:

 

Stress, Krankheiten, Verhaltensauffälligkeiten. Und warum?

 

Weil wir Dressur als Liebe verkaufen.

Und wer das kritisiert, dem bleibt oft nur die Gegenposition: harte Strafe.

Als gäbe es keinen dritten Weg.

Aber es gibt ihn.

Er heißt: Vormachen. In Ruhe. In Beziehung.

Keine Show. Kein Abruf von Funktionen.

Sondern das Vorleben eines Zustands, der es dem Hund erlaubt,

sich mit dir sicher zu fühlen – ohne dass du ihn reparieren musst.

Es ist Zeit, uns wieder zu erinnern, wie Hunde wirklich sind.

Und warum sie uns folgen – wenn wir aufhören, sie zu führen wie Maschinen.

Danke an the Real Pack für diese wahren Ausführungen
patreon.com/TheRealPack

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